Die meisten Versicherten zahlen ihre Versicherungsbeiträge in monatlichen Teilzahlungen. Dabei ist es auch immer möglich, eine jährliche Zahlungsweise zu vereinbaren. Diese ist in der Regel sogar günstiger, was leider nur die wenigsten wissen. Versicherungstechnisch handelt es sich auch nicht um einen Rabatt, den Beitragszahler für eine jährliche Zahlweise erhalten, sondern es ist genau andersherum: Die Versicherungsunternehmen erheben für eine unterjährige Zahlweise einen Zuschlag, da sie bereits mit Vertragsbeginn die volle Leistung zur Verfügung stellen. In diesem Artikel sollen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Zahlweisen betrachtet werden.
Die wichtigsten Fakten zur Beitragszahlung
Für die meisten Versicherungen können die Beiträge jährlich, halbjährlich, vierteljährlich oder monatlich gezahlt werden:
- bei Sachversicherungen ist bei den meisten Versicherern eine jährliche Zahlung immer günstiger
- bei Personenversicherungen kommt es auf den einzelnen Vertrag an
Wie man die Versicherungsbeiträge bezahlt - ob jeden Monat etwas vom Konto abgeht oder man alles in einem Schwung für das ganze Jahr zahlt - ist jedoch auch eine sehr individuelle Entscheidung. Gerade wenn ein großer Geldbetrag abgebucht wird, kann dies die Haushaltskasse ziemlich strapazieren. Doch am Ende spart die jährliche Zahlweise meistens bares Geld und mit der richtigen Finanzplanung sowie ein wenig zeitlichen Vorlauf kann die einmalige Belastung abgefedert werden
Sachversicherungen sollten möglichst immer einmal im Jahr bezahlt werden
Bei Sachversicherungen wie:
- Haftpflichtversicherung
- Hausratversicherung
- Rechtsschutzversicherung
- Autoversicherung
- Gebäudeversicherung
- Unfallversicherung
ist eine jährliche Zahlung in den meisten Fällen günstiger. Die Kündigungsfristen verändern sich bei Sachversicherungen durch eine Umstellung der Zahlungsweise nicht.
Personenversicherung - Monatliche Zahlung sorgt für höhere Beiträge, bietet aber auch größere Flexibilität
Bei Personenversicherungen wie:
- Lebensversicherung
- Rentenversicherung
- Risikolebensversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Grundfähigkeitsversicherungen
- Krankenversicherungen
ist eine jährliche Zahlung in den meisten Fällen günstiger. Allerdings schränkt sich dadurch die Flexibilität ein, um bspw. den Beitrag/Versicherungssumme anzupassen oder den Vertrag zu kündigen. Durch die Umstellung auf eine jährliche Zahlungsweise verlängert sich die Kündigungsfrist oder Möglichkeit von Leistungsanpassungen eines Vertrages, denn diese können nur noch zur nächsten Beitragsfälligkeit vorgenommen werden. Dies sollte beachtet werden, wenn über eine Umstellung nachgedacht wird.
Bei fondsgebundenen Produkten mit einem großen Sparanteil ist hingegen eine monatliche Zahlung zu empfehlen. Denn nur so kann flexibel und kurzfristig auf Kursveränderungen an den Finanzmärkten reagiert und durch den regelmäßigen Kauf von Anteilen den Coast-Average-Effekt genutzt werden.
Eine Umstellung der vereinbarten jährlichen Zahlweise des Beitrages auf einen anderen Rhythmus ist normalerweise jederzeit zur nächsten Beitragsfälligkeit möglich.
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