Mittwoch, 22. Januar 2014

Schulfach Finanzbildung an Schulen - Pro und Contra

Wenn es nach Branchenverbänden der Finanzindustrie ginge, würde sich der Schulunterricht um das Fach "Geld und Finanzen" erweitern. Doch nicht nur bei Produktanbietern, sondern laut Umfrage auch bei 64 Prozent aller Eltern wird mehr Bildung an Schulen auf dem Finanzsektor gewünscht. Dieses Ergebnis basiert auf einer Studie der Comdirekt Bank, welche vom Marktforschungsdienstleister Toluna durchgeführt wurde.

Ab wann Kinder firm über den Finanzmarkt sein solltenVor allem Ältere Menschen wünschen sich von der Jugend mehr Interesse im Umgang mit Finanzen. Doch wirft dieses Ergebnis auch Fragen auf und ist nicht ganz ohne Begleiterscheinung zu betrachten. Das verbindliche Unterrichtsfach an Volks- und Hauptschulen sollte direkt auf dem Lehrplan stehen, so äußern sich die Befürworter der Finanzbildung und natürlich die Branchenverbände und Dienstleister der Finanzbranche. Junge Menschen sind mit 58 Prozent, Menschen über 60 Jahre mit sogar 72 Prozent an einem speziellen Schulfach zur Bildung auf dem Finanzmarkt interessiert. Auch wenn nur 8 Prozent der Befragten diese Einführung strikt ablehnen und sich als Gegner zeigen, stellt sich doch die Frage, ob und ab welchem Alter Kinder und jugendliche mit diesen schweren Themen belastet werden sollten.

Gleichstellung mit Fremdsprachen sinnvoll?Die Bildung im Sektor Finanzen, Finanzierung und Geldanlage wird von vielen Menschen gleichgestellt mit dem Lernen von Fremdsprachen. Natürlich ist im späteren Leben ein richtiger und überlegter Umgang mit Geld ebenso wichtig wie die Bildung, die man im Bereich Fremdsprachen genossen haben. Durch die frühzeitige Vermittlung im Umgang mit Geld und den verschiedenen Anlagemethoden, sowie einer Vorsorge für den Lebensabend könnte man ausschließen, dass junge Erwachsene unbedarft und ohne die nötigen Grundlagen in den Finanzmarkt einsteigen und so nicht auf die richtigen Produkte setzen. Die Bildung ist zwar notwendig, sollte aber nicht zu früh beginnen und so zu Lasten der kindlichen Unbeschwertheit und einem sorgenfreien Kinderdasein gehen.

Über die Studie: Für die Studie "Comdirect Wertpapierradar Deutschland" wurden vom Marktforschungsdienstleister Toluna  im Dezember 2012 die Daten erhoben und von Comdirect ausgewertet. Es wurden bundesweit 2.960 Personen über 18 Jahren in einem Online-Panel befragt, quotiert nach Alter, Geschlecht und Region.

 
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