Mittwoch, 25. März 2015

Anlagekommentar Januar 2015 - Anleiherenditen auf Rekordtiefstand

Das Jahresende 2014 zeigte sich auf den Finanzmärkten mit volatiler Performance. Hier spielte der geopolitische Faktor eine primäre Rolle. Nachdem die Ukraine Krise in ihren Auswirkungen nachließ, geriet Griechenland erneut in den Fokus und ließ durch die gescheiterte Präsidentenwahl Spuren auf den Finanzmärkten zurück. Aber auch die Deflation ließ sich nicht mehr aufhalten, was beispielsweise den Ölpreis massiv nach unten drückte. Anhand der Tendenzen wird die US-Notenbank kaum eine Zinswende einleiten und es sieht ganz danach aus, dass die wirtschaftliche Lage aktuell keine Änderung erfährt.

Der Aktienmarkt hat immer noch eine optimistische Stimmung
Das Jahresende bescherte dem Aktienmarkt einen deutlichen Einbruch, dem kurz vor Jahresablauf eine spürbare Erholung folgte. Dabei bliebt die Stimmung an den Märkten hoffnungsvoll und optimistisch, vor allem, wenn man den Blick auf die USA lenkt. Auch in Europa ist die Erwartungshaltung sehr hoch und die unkonventionellen Maßnahmen haben sich in den Vordergrund gespielt. Hier ist allerdings Vorsicht gefragt, denn ein massives Enttäuschungspotenzial geht mit den neuen Tendenzen einher. Von einer Stabilität auf dem Aktienmarkt kann keinesfalls die Rede sein, sodass die Investition in Aktien mit Bedacht und genauer Überlegung erfolgen sollte.

Entwicklung Staatsanleihen Deutschland und Schweiz

Bei Anleihen sind mittlerweile historische Tiefstände erreicht
Aufgrund der Verringerung des Preisniveauanstiegs zeigte der vergangene Monat auch Anleihen von hochwertigen Schuldnern als gefragtes Investitionsziel. Die Rendite der Bundesanleihe mit 10 Jahren Laufzeit brachte 0,5 Prozent Rendite, die US Staatsanleihen zeigten sich mit ähnlicher Performance. Auf ähnlichem Niveau sind auch langläufige US-Anleihen zu finden und der aktuelle Stand zeigt, dass diese durchaus interessant bleiben könnten. Begründet ist diese These in der Schwäche der US-Wirtschaft, die gegen eine nachhaltige und spürbare Zinswende spricht. Auch wenn es sich nicht um eine langfristige Anlage handelt, ist davon auszugehen, dass diese Anleihen im kommenden halben bis ganzen Jahr durchaus attraktiv bleibt und lohnenswert ist.

Entwicklung Staatsanleihen USA und England

Hochs und Tiefs bei Rohstoffen
Ein deutlicher Druck auf dem Rohstoffmarkt ist unverkennbar. Vor allem bei Öl sind die Preise enorm gefallen, wobei die deflationäre Entwicklung sich im Bereich Rohstoffe breit gestreut zeigt. Das Augenmerk auf einen Lichtblick lenkt lediglich Gold, wo eine deutliche Wertsteigerung im Vergleich zum Jahresende auszumachen ist. Seinen Tiefpunkt hatte das Edelmetall im November erreicht, wobei aktuell von einer Ansiedlung in der Bodenbildungsphase die Rede sein kann. Im Kontext zum Euro hat Gold einen Aufwärtstrend zu verzeichnen und im Vergleich zu 2014 um 12 Prozent zugelegt. Wer im Vorjahr kaufte, erzielte bereits Renditen.

Anlagestrategie
Trotz verhaltener Ertragsaussichten besteht für Risiko-Anlagen weiter eine positive Ausrichtung. Dies wird von einem anhaltend positiven, jedoch schwachen Wachstum der Weltwirtschaft gestützt. Risiken, aber auch Aufholpotenzial gibt es besonders in China und Kontinentaleuropa. Die politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Russland müssen jedoch im Auge behalten werden.
Der Makro-Ausblick und die Risiko-Ertragsüberlegungen sprechen weiterhin für die Aktienmärkte der entwickelten Märkte. Die USA und Europa bleiben weiter im Fokus und die Schwellenländermärkte (insbesondere Asien) bleiben als Ergänzungsanlage weiter interessant. Aufgrund des fallenden Ölpreises beginnen die fundamentalen Trends in den Schwellenländern an zu divergieren. In Asien profitieren eine Reihe von Ländern von tieferen Ölpreisen und sinkenden Notenbankzinsen, was langfristig weiterhin für diese Region spricht. Auch Wandelanleihen sind weiterhin als interessante Depotbeimischung zu betrachten.

Anlageempfehlungen
 Fondsname Anlagebereich max. Depotanteil
DWS Top DividendeAktien Weltweit 
Comgest Growth EuropeAktien Europa 
Janus Global Life Sciences Fund Aktien Gesundheit5 %
Swisscanto Selection EnergyAktien Energie5 %
Fidelity South East AsiaAktien Asien20 %
FvS Bond OpportunitiesAnleihen Unternehmen15 %
F&C Global Convertible Bond AWandelanleihen10 %
Edmond de Rothschild Emerging BondsAnleihen Schwellenländer10 %
Man AHL Trendalternative Investments10 %

Fondschart
Comgest Growth Europe Acc

wichtiger Hinweis:
Dieser Bericht dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Daten wurden sorgfältig recherchiert und beruhen auf Quellen, die als zuverlässig gelten. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Sonntag, 15. März 2015

Die Kirchensteuer auf Kapitalerträge wird seit 01.01.2015 nun automatisch von den Banken an die Finanzämter weitergeleitet. Die Bankkunden wurden bereits seit Anfang vergangenen Jahres von den Instituten brieflich über die Änderungen informiert. Betroffen sind alle Kunden die einer steuererhebenden Religionsgemeinschaft angehören und die in Deutschland steuerpflichtig sind. Dazu wird den Banken Ihre Religionszugehörigkeit einmal jährlich im Rahmen eines Datenaustausches vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) verschlüsselt mitgeteilt.

Änderung führte zu vermehrten Kirchenaustritten
Offenbar wurden die Schreiben der Banken von vielen Verbrauchern missverstanden, den die Anzahl der Kirchenaustritte stieg in diesem Informationszeitraum bei beiden großen Konfessionen deutlich an. Es handelt sich jedoch bei der Änderung weder um eine neue Steuer oder eine Kirchensteuererhöhung. Es wurde lediglich das Einzugsverfahren automatisiert und für die Bankkunden vereinfacht. Die Kirchensteuer auf Kapitalerträge wird erst fällig, wenn die Zinsgewinne des angelegten Kapitals die Freibeträge bei Ledigen von 801,00 Euro und bei Verheirateten 1.602,00 Euro überschreiten. Erst ab diesen Beträgen wird dann eine Kapitalertragsteuer von 25 Prozent vom Staat erhoben und automatisch abgeführt.

Höhe der monatlichen Kirchensteuer nach ausgewähltem Einkommen und Steuerklassen im Jahr 2014

Grundlage der Besteuerung ist seit 2009 gleich geblieben
Diese Steuerpflicht in dieser Form besteht bereits seit dem 01.01.2009 und ist nicht neugestaltet worden. Bisher wurde erst bei der Steuererklärung die richtige Besteuerung vorgenommen. Nun wird wie bei der Lohnsteuer erst einmal die Kapitalertragsteuer voraus gezahlt und im nachhinein bei der Steuererklärung angepasst. Wer weniger Zinsgewinne erwirtschaftet als bis zur Grenze der Freibeträge, zahlt darauf natürlich auch keine Steuer. Zuviel bezahlte Kirchensteuer wird über die Einkommensteuer im Rahmen der Steuererklärung zurückerstattet.

Dem automatischen Verfahren kann auch widersprochen werden
Den Banken wird vom Bundeszentralamt für Steuern mit dem neuen Verfahren verschlüsselt mitgeteilt, inwieweit der Kontoinhaber Mitglied einer steuererhebenden Kirche oder Religionsgemeinschaft in Deutschland ist. Die Finanzämter leiten daraufhin an die entsprechende Religionsgemeinschaft die fällige Kirchensteuer weiter. Bisher war dafür eine gesonderte Zustimmung nötig, die durch das neue Verfahren entfällt. Wenn Kirchenmitglieder das automatisierte Verfahren ablehnen möchten, können sie ihm schriftlich widersprechen. In diesem Fall werden wie bisher die Zinsgewinne über die Steuerklärung von den Finanzämtern nachversteuert.

Dienstag, 10. März 2015

Kündigung eines Bausparvertrages sorgfältig prüfen

Zur Zeit bringen Geldanlagen wie Tages- oder Festgeld kaum eine Rendite. Dies ist anders bei Verträgen, die vor Jahren abgeschlossen wurden. Dort bekommt man immer noch die vereinbarten hohen Zinsen. Für die Anbieter werden diese Altverträge immer mehr zu einer Belastung und versuchen deshalb, sich von den gutverzinsten Altverträgen zu trennen.

Bausparkassen kündigen derzeit massiv
Die großen Bausparkassen haben in den vergangenen Wochen Zehntausende Bausparverträge gekündigt. Denn alte Bausparverträge bringen den Sparern zum Teil noch Zinssätze von bis zu 4 Prozent. Für die Anbieter wird dies aber zu einer wachsenden Belastung, denn sie können dies nicht mehr gegenfinanzieren. Aus Sicht der Bausparkasse bleibt da nur die Kündigung solcher Altverträge. Hauptsächlich betroffen sind Verträge, die die Bausparsumme erreicht oder sogar überschritten haben.

Stand Bausparverträge 2009

Kunden können Ombudsmann anrufen
Es gibt für diese Fälle derzeit keine eindeutige Rechtslage. Als Kunde muss man eine Kündigung aber nicht klaglos hinnehmen. Als Kernfrage geht es darum, ob man einen Anspruch auf ein Darlehen hat. Aus Sicht von Experten ist der Bausparvertrag in einem solchen Fall nicht beendet. Betroffene sollten ihre Vertragsunterlagen prüfen, ob Sie Ihre Bausparsumme erhöhen dürfen, ohne die Zustimmung der Bausparkasse einzuholen. Durch eine Erhöhung der Bausparsumme kann möglicherweise erreicht werden, dass der Vertrag nicht mehr zuteilungsreif ist. Als andere Möglichkeit kann man sich auch an den zuständigen Ombudsmann zu wenden. Doch auch die Schlichter entscheiden nicht immer zugunsten der Kunden. Sollte dies der Fall sein, kann man als Betroffener aber immer noch der Rechtsweg einschlagen. Wer eine Rechtsschutzversicherung besitzt oder die Kosten eines Verfahrens übernehmen kann, sollte den Rat eines Rechtsanwalts einholen. Die meisten Fälle enden dann mit einem Vergleich, bei dem die Betroffenen mehr Geld von den Anbietern zugesprochen bekommen.