Montag, 29. Februar 2016

Das Börsenjahr 2016 ging bisher gehörig daneben - Was nun, Was tun?

Der Start in das Börsenjahr 2016 ging gehörig daneben. Doch damit nicht genug, denn auch der aktuelle Monat Februar entwickelt sich bis dato nicht viel besser. Für Anleger stellt sich die Frage: Was tun? Eine aktuelle Einschätzung zu den derzeit wichtigsten Fragen an der Börse, können Sie hier nachlesen. Grundsätzlich steht die Frage im Raum: Hat sich denn die Welt seit Jahresanfang so dramatisch verändert, dass derartige Kurseinbrüche gerechtfertigt sind? Ganz eindeutig NEIN! Welche Faktoren bewegen derzeit die Aktienmärkte?

Die Sorgen um die chinesische Wirtschaft und starker Kursverfall am chinesischen Aktienmarkt
Die chinesische Wirtschaft wächst weiterhin stark, wenn auch prozentual nicht mehr so extrem stark wie noch vor wenigen Jahren. Misst man aber den absoluten Zuwachs des chinesischen BIPs, sollten sich die Sorgen relativieren.
Einfaches Beispiel zur Veranschaulichung:
  • 9% von 500 Einheiten=45
  • 6% von 800 Einheiten=48
Die Turbulenzen an der chinesischen Börse sind „anders“ zu interpretieren als in den klassischen Industrieländern, wo diese Entwicklung gerne als ein Spiegelbild der konjunkturellen Entwicklung herangezogen wird. Die Chinesen sind ein sehr wettfreudiges Volk. Engagements an der Börse sind für sie keine Investments, sondern Zockerei. Der Staat hat in den vergangenen Jahren Aktienkäufe zusätzlich befeuert. Vom Handelsvolumen als auch von der Bedeutung des chinesischen Handelsplatzes wollte man mit den „Großen“ mitspielen. Außerdem erhoffte man sich für die Unternehmen eine bessere Kapitalversorgung. Die chinesischen Kursturbulenzen werden hierzulande überschätzt und die konjunkturelle Verfassung Chinas unterschätzt.

Ein schwacher Ölpreis ist im Endeffekt schon wieder konjunkturschädlich
Im Ölsektor zweifellos. Dort werden Investitionen zurückgefahren bzw. drastisch gekürzt. Nicht nur die Unternehmensgewinne in der Branche brechen weg, sondern auch zigtausende Arbeitsplätze. Geht diese Entwicklung so weiter, steht die US-Fracking Industrie früher oder später vor einem Scherbenhaufen. Die Insolvenzquote in dem Bereich hat sich im vergangenen Jahr bereits verfünffacht und 35 Mrd. Dollar mussten abgeschrieben werden. Spekulationen über ein Kreditvolumen von bis zu 500 Mrd. US-Dollar machen in den USA die Runde.
Der überwiegende Teil der Wirtschaft profitiert jedoch vom schwachen Ölpreis. Dazu kommt noch der „Einkommenseffekt“ bei den Haushalten. Deshalb kann man sagen, dass die positiven Effekte die negativen eindeutig überwiegen.

Schwächere Konjunkturdaten quer über den Globus
Dass 2016 ein konjunkturell gutes Ausnahmejahr wird, hat niemand erwartet. Für konjunkturelle Schwarzmalerei gibt es jedoch auch keinen Anlass. Dank der niedrigen Energiepreise wird in den Industrieländern die Konjunktur auch im Jahr 2016 sehr stark vom Binnenkonsum gestützt werden. Es gibt Berechnungen, dass bis zu zwei Billionen US-Dollar mehr Kaufkraft zur Verfügung stehen. Nutznießer dieser Einkommensumverteilung sind überwiegend Haushalte mit niedrigen bis mittleren Einkommen, die (traditionell) ihren gesamten Verdienst auch wieder ausgeben. Positive Signale von Unternehmen, wie kürzlich von SAP oder Siemens, werden völlig außer Acht gelassen.

Warum ist der Ölpreis so schwach?
Die OPEC ist zu einem zahnlosen Tiger verkommen. Eine gemeinsam verfolgte Strategie scheint derzeit ausgeschossen. Saudi-Arabien als eines der förderstärksten Länder setzt den Ölpreis mittlerweile als nicht-militärische Waffe ein:
  • Gegen die US-Fracking Industrie, einem ernstgewordenen Gegenspieler. Die USA hat sich nicht zuletzt mit ihrer Fracking Industrie zu einem Energie-Selbstversorger entwickelt. Seit 2008 stieg in den USA das tägliche Öl-Fördervolumen von 5 Mio. auf 9,3 Mio. Barrel.
  • Gegen den Iran: nach Wegfall der Sanktionen kehrt der Iran als nicht zu unter-schätzender Förderer an den Ölmarkt zurück. In einem ersten Schritt steigert der Iran seine tägliche Ölfördermenge von 2,9 Mio. auf 3,4 Mio. Barrel Öl. Mit einem niedrigeren Ölpreis hat der Iran geringere Einnahmen, die das Land aber dringend für Investitionen benötigt. Der „Nachholbedarf“ des 80 Mio.-Volkes nach Ende der Sanktionen ist enorm.
  • Gegen die Entwicklung des E-Autos: rund 60 Prozent des Öls werden im Verkehr verbraucht. Ein niedriger Ölpreis macht die Anschaffung/Weiterentwicklung des E-Autos unattraktiver.
Russland leidet ebenfalls unter dem niedrigen Ölpreis. Auch in diesem Bereich verfolgen die Russen wieder einmal ihre ganz eigene Strategie. Um ausreichende Einnahmen zu generieren, erhöht man die Ölförderung bzw. die verkaufte Menge. Der Ölpreis wird vorerst auf dem niedrigen Niveau bleiben.

Börsianer neigen zu immer extremeren Übertreibungen
Keine neue Entwicklung: Handelssysteme, Stopp-Loss-Orders, fixe Risikobud-gets, die bei zahlreichen institutionellen Investoren mittlerweile aufgebraucht sein könnten, verstärken die Marktbewegungen noch deutlich. Ein Beispiel dazu: Tagesschwankungen im DAX von bis zu 800 Punkten in der Summe der Auf- und Abwärtsbewegungen. Eine weitere Erklärung für die derzeitige Kursschwäche ist auch die Vermutung, dass einige Staatsfonds der ölfördernden Länder derzeit zum Ausgleich ihrer wachsenden Staatsdefizite Wertpapierbestände abbauen.

boersenzyklus_mit_marktstimmung_2014_03

Aktienbörsen wieder fest in Hand der Psychologie
Die Psychologie spielt an der Börse eine sehr wichtige Rolle – der Anteil beträgt mindestens 50 Prozent. Was sollte man als Anleger jetzt tun? Unbedingt einen kühlen Kopf bewahren, den Panik ist in solchen Phasen nachweislich ein schlechter Ratgeber gewesen! Die Devise lautet vielmehr: Chancen nutzen, Risiken meiden: Unter langfristigem Aspekten bietet sich die aktuelle Marktentwicklung daher eher als Chance zum Einstieg in die Kapitalmärkte als den Anlass, sich von diesen zu verabschieden. Bei einer guten Anlagestrategie sollten schon 2015 die Gewinne mitgenommen worden sein und nun wieder reinvestiert werden.
Bei weitergehenden Fragen stehe ich Ihnen natürlich jederzeit gerne zur Verfügung. Sie erreichen mich telefonisch unter +49 621 4608490 oder per Mail ok@finanzen-top.de.

Leseempfehlungen

Lesen Sie doch auch diese Artikel rund um das Thema Finanzen, wofür sich auch andere Leser interessierten:
Entscheidende Lebenssituationen beim Vermögensaufbau
Investmentfonds-Sparpläne sind die Klassiker
Gesetzesänderung macht Freistellungsaufträge ohne Steuer-ID unwirksam!

Montag, 22. Februar 2016

Altersvorsorge muss länger reichen - Wir werden viel älter als wir denken

Die Männer leben im Schnitt sieben Jahre länger als sie denken. Die Frauen unterschätzen ihre Lebensdauer sogar um fast acht Jahre. Die Lebenserwartung steigt rasant, pro Jahr gewinnen die Deutschen durchschnittlich drei Monate Lebenszeit dazu. Das ist das Ergebnis einer forsa-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft GDV.

Deutsche leben länger als sie denken
Der Studie zufolge erwarten die männlichen Befragten, dass Männer in Deutschland 77,4 Jahre alt werden. Tatsächlich beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung laut der Generationensterbetafel des Statistischen Bundesamtes jedoch 84,7Jahre. Die weiblichen Befragten erwarten im Schnitt, dass Frauen 80,8 Jahre alt werden. Die Lebenserwartung beträgt laut Statistischem Bundesamt jedoch annähernd 88,7 Jahre. Und für beide Geschlechter gilt: Rund neun von zehn Befragten liegen mit ihrem Tipp unterhalb des Durchschnitts.

lebenserwartung nach geschlecht

Menschen orientieren sich an der Vergangenheit
Die Menschen neigen dazu, ihre Lebenserwartung anhand des Sterbealters der Elterngeneration abzuschätzen. Dieser Bezug führt jedoch in die Irre, denn jede Generation wächst unter anderen Lebensbedingungen auf. Für die heutigen Senioren waren die Lebensbedingungen und die medizinische Versorgung einfach schlechter als für die heutige Generation. Der medizinische Fortschritt und steigender Wohlstand führen dazu, dass die Lebenserwartung auch in Zukunft weiter ansteigen wird. „Pro Jahrzehnt gewinnen wir rund 2,5 Jahre an Lebenszeit hinzu“, sagt Professor Jochen Ruß, Geschäftsführer des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften. Somit lebt jede Generation rund 7,5 Jahre länger als die vorherige. Diese erfreuliche Entwicklung wird es den meisten Menschen auch künftig nicht leicht machen, die Lebenszeit richtig einzuschätzen. „Die Lebenserwartung steigt schneller, als die meisten Leute denken“, betont Professor Jochen Ruß.

Diese Fehleinschätzung wirkt sich auch auf die Altersversorgung aus
Die Fehleinschätzung der eigenen Lebenserwartung hat Folgen für die eigene Vorsorge. Wer privat für den eigenen Ruhestand vorsorgen will – was angesichts der sinkenden gesetzlichen Renten zu empfehlen ist – muss sich im Klaren sein, dass sein angespartes Vorsorgevermögen im Alter länger reichen muss als gedacht. Umso wichtiger ist es, so früh wie möglich mit dem Vorsorgesparen zu beginnen.
Quelle: GDV

Leseempfehlungen

Lesen Sie doch auch diese Artikel rund um das Thema Finanzen, wofür sich auch andere Leser interessierten:
Die Renteninformation richtig lesen und verstehen
Sinnvolle Streuung von Anlagegeldern
Rentenlücke ganz einfach und schnell errechnen

Dienstag, 16. Februar 2016

Die Zinsfalle - eine brillante Analyse

In seinem Buch "Die Zinsfalle" klärt Eckhard Sauren gut verständlich über die Folgen der Niedrigzins-Politik auf. Der erfolgreiche Dachfondsmanager erläutert die Konsequenzen bei der Anlage in Staats- oder Firmenanleihen und Aktien. Zudem zeigt Eckhard Sauren auf, dass und wie auch Immobilien, Bankeinlagen und Lebensversicherungen von der Niedrigzins-Politik betroffen sind. Sich durch das 256 Seiten starke Buch zu arbeiten ist kein Vergnügen, doch nicht, weil es nicht spannend und geschrieben wäre, sondern weil man erkennen muss, dass die Zinsfalle jeden packt. Der Buchkauf ist deshalb mit Sicherheit nicht nur für konservative Anleger ein sehr erfolgreiches Investment.

Kurzinfo zum Buch
In dem Buch "Die Zinsfalle: Die neue Bedrohung für konservative Anleger – Gefahren für das Portfolio erkennen und vermeiden" vom FinanzBuch Verlag analysiert der Pionier der qualitativen Fondsanalyse Eckhard Sauren mit seinem Research-Team die Auswirkungen der Zinsfalle und zeigt, welche Anlageformen besonders betroffen sind. Zudem lässt Sauren mit Bert Flossbach, Peter E. Huber und Klaus Kaldemorgen drei der namhaftesten deutschen Fondsmanager in Interviews zu Wort kommen. Es geht um die Orientierung für mögliche Wege aus den Folgen für den Anleger, welche sich aus der derzeitigen Niedrigzinsphase ergeben.

Mehr über das Buch



Leseempfehlungen

Lesen Sie doch auch diese Artikel rund um das Thema Finanzen, wofür sich auch andere Leser interessierten:
Finanzplanung für die Verwirklichung von finanziellen Zielen
Ratgeber für die Geldanlage vom Superinvestor
Finanz-Repression – Vermögenstransfer von Sparern zu Schuldnern

Montag, 1. Februar 2016

Mit regelmäßigem Wertpapiersparen seinem Anlageziel schrittweise näher kommen

Von 2009 bis 2015 hat sich der Kurs des Deutschen Aktienindex (DAX) mehr als verdoppelt*. Und doch ist nur etwa jeder zehnte Deutsche direkt oder indirekt Aktienbesitzer. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Infratest im Auftrag des Deutschen Aktieninstituts (DAI) und der Börse Stuttgart. Das DAI hat berechnet, wie viel die Aktienabstinenz die Deutschen seit 2001 gekostet hat: Insgesamt 106 Milliarden Euro ließen sie sich entgehen.

Renditestark anlegen

Wer Aktien kauft, nimmt Renditechancen wahr, in dem er am möglichen Erfolg der Unternehmen und deren Produkte teilhat. Wer nicht in einzelne Papiere investieren möchte, sollte über den Einstieg in breit anlegende Investmentfonds nachdenken. Diese gelten als eine der wenigen Anlageformen, bei denen man vom Zinseszins profitieren kann. Erzielt der Fonds eine positive Rendite, wird diese wieder angelegt und kann weitere Erträge erwirtschaften. Das kann langfristig für einen beschleunigten Vermögensaufbau sorgen.

Simulation: Monatliche Sparraten von 100 Euro bei einer Rendite von 5 Prozent pro Jahr

Sparplan mit Zinseszins
Die hier angenommenen Werte sind kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung einer Anlage.

Nach und nach in den Markt einsteigen
Wann ist der beste Zeitpunkt, um in den Kapitalmarkt einzusteigen? Generell gilt, dass sich regelmäßige Einzahlungen bei einem langfristigen Sparhorizont rechnen. Dabei kann man mit kleinen Beträgen anfangen. Wer regelmäßig in einen Fondssparplan einzahlt, profitiert über einen längeren Zeitraum vom
Durchschnittskosteneffekt (Coast Avergage Effekt).

Schematische Darstellung zur Verdeutlichung der Funktionsweise des Durchschnittskosteneffekts

Coast Average Effekt
Die dargestellte Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Wertentwicklung Ihrer Anlage.

Lesebeispiele:
  1. Angenommener Einstiegspreis 100,00 EUR
    bei 100,00 EUR Sparrate wird ein Anteil erworben
  2. Angenommener Anteilpreis 104,00 EUR
    bei 100,00 EUR Sparrate werden nur 0,96 Anteile erworben
  3. Angenommener Anteilpreis 91,00 EUR
    bei 100,00 EUR Sparrate werden 1,10 Anteile erworben
In schwachen Marktphasen erhält man für dieselbe Sparrate mehr Fondsanteile, weil sie günstiger werden.

Breit streuen
Natürlich gibt es Risiken, Kapitalmärkte schwanken und können zu Verlusten führen. Deshalb sollte man seine Anlagen über Anleihen, Aktien, Währungen, über unterschiedliche Branchen und Länder breit streuen. Die Verluste eines Werts können so durch die Gewinne anderer Werte abgefedert werden. Sparer sollten zudem einen längeren Anlagehorizont mitbringen. Bei der Suche, ob und welcher Fondssparplan zum eigenen Anlageziel und Chance-Risiko-Profil passt, beraten wir ich Sie gern. Bei Investmentfonds steht Sparern diese Anlageform schon bei regelmäßigen Einzahlungen von 25 Euro offen.
*Die vergangene Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.

Leseempfehlungen

Lesen Sie doch auch diese Artikel rund um das Thema Finanzen, wofür sich auch andere Leser interessierten:
Gesetzesänderung macht Freistellungsaufträge ohne Steuer-ID unwirksam!
Bei der Geldanlage nicht auf Modetrends reinfallenEntscheidende Lebenssituationen beim Vermögensaufbau