Deutsche leben länger als sie denken
Der Studie zufolge erwarten die männlichen Befragten, dass Männer in Deutschland 77,4 Jahre alt werden. Tatsächlich beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung laut der Generationensterbetafel des Statistischen Bundesamtes jedoch 84,7Jahre. Die weiblichen Befragten erwarten im Schnitt, dass Frauen 80,8 Jahre alt werden. Die Lebenserwartung beträgt laut Statistischem Bundesamt jedoch annähernd 88,7 Jahre. Und für beide Geschlechter gilt: Rund neun von zehn Befragten liegen mit ihrem Tipp unterhalb des Durchschnitts.
Menschen orientieren sich an der Vergangenheit
Die Menschen neigen dazu, ihre Lebenserwartung anhand des Sterbealters der Elterngeneration abzuschätzen. Dieser Bezug führt jedoch in die Irre, denn jede Generation wächst unter anderen Lebensbedingungen auf. Für die heutigen Senioren waren die Lebensbedingungen und die medizinische Versorgung einfach schlechter als für die heutige Generation. Der medizinische Fortschritt und steigender Wohlstand führen dazu, dass die Lebenserwartung auch in Zukunft weiter ansteigen wird. „Pro Jahrzehnt gewinnen wir rund 2,5 Jahre an Lebenszeit hinzu“, sagt Professor Jochen Ruß, Geschäftsführer des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften. Somit lebt jede Generation rund 7,5 Jahre länger als die vorherige. Diese erfreuliche Entwicklung wird es den meisten Menschen auch künftig nicht leicht machen, die Lebenszeit richtig einzuschätzen. „Die Lebenserwartung steigt schneller, als die meisten Leute denken“, betont Professor Jochen Ruß.
Diese Fehleinschätzung wirkt sich auch auf die Altersversorgung aus
Die Fehleinschätzung der eigenen Lebenserwartung hat Folgen für die eigene Vorsorge. Wer privat für den eigenen Ruhestand vorsorgen will – was angesichts der sinkenden gesetzlichen Renten zu empfehlen ist – muss sich im Klaren sein, dass sein angespartes Vorsorgevermögen im Alter länger reichen muss als gedacht. Umso wichtiger ist es, so früh wie möglich mit dem Vorsorgesparen zu beginnen.
Quelle: GDV
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