Mittwoch, 13. Juli 2016

Wie lange bleiben die Bauzinsen noch im Keller?

Die Bauzinsen für zehnjährige Immobilienkredite bewegen sich seit gut zwei Monaten nahezu unverändert um 1,35 Prozent. Ursache dafür ist die Zinspolitik des billigen Geldes der Zentralbanken wegen den weltweit verhaltenen Wirtschaftsdaten und niedrigen Inflationsraten. Dadurch kommt es unter anderem zu einer anhaltend hohen Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen und damit zu günstigen Zinsen für Immobilienfinanzierungen. Doch wie lange hält das Eldorado für Kreditnehmer an? Die meisten Marktteilnehmer teilen die Meinung, dass in den kommenden Wochen keine grundlegenden Veränderungen zu erwarten sind.

Bauzinsen 10 Jahreskondition im Vergleich zur Inflation

Die EZB setzt weiter auf billiges Geld
So sehr Mario Draghi von der Europäischen Zentralbank (EZB) den Sparern mit seiner Politik des ultrabilligen Geldes das Leben schwer macht, so sehr profitieren in Deutschland Menschen mit Finanzierungsbedarf. Nachdem die EZB am 10. März in einer weiteren historischen Leitzinssenkung diesen auf 0,0 Prozent gesenkt hatte, verdeutlichte die EZB bei ihrer letzten Sitzung weiterhin ihre Entschlossenheit, Konjunktur und damit Inflation anzuheizen, indem sie die Märkte mit Geld flutet. Denn die bisherigen Maßnahmen haben zwar bis heute eine deutliche Rezession abwenden können, dass EZB Ziel einer Inflation von knapp unter 2 Prozent wurde jedoch deutlich verfehlt. Dies zeigen diverse Daten.

Hohe Arbeitslosigkeit statt Konsumlaune
Die Arbeitslosenrate in der Eurozone ist im April 2016 laut Eurostat weiter auf 10,2 Prozent geblieben und damit weiter auf den tiefsten Wert seit August 2011. Von einer Entwarnung auf dem gesamteuropäischen Arbeitsmarkt kann aber gerade in Spanien und Griechenland noch keine Rede sein, wo noch immer bis zu jeder Fünfte ohne Job ist. Auch die Konjunkturdaten schwächeln. Die Industriebetriebe in Frankreich haben ihre Produktion im März unerwartet gedrosselt und auch die amerikanische Wirtschaft konnte sich nicht erholen. Chinas Wirtschaft wuchs im vergangenen Quartal mit 6,7 Prozent so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr. Einige Analysten hatten zwar mit noch schlechteren Daten gerechnet. Eine Euphorie lösen die aktuellen Zahlen dennoch nicht aus, denn den Verbrauchern fehlt weltweit das Vertrauen und das Geld, mit exzessivem Konsum die Teuerung in Gang zu setzen. Die Preise im Euro-Raum stagnieren. Im April lag die Inflationsrate im Jahresvergleich bei -0,2 Prozent und somit noch etwas tiefer als im März. Der leichte Preisanstieg beim Öl seit März hat die Inflation zumindest etwas stabilisiert.

Bauzinsenentwicklung von 2006 bis 2016

Ohne Impulse ist Renditeanstieg unwahrscheinlich
Somit erweist sich die wirtschaftliche Ausgangslage als nahezu unverändert. Dies spiegelt sich an den Anleihemärkten wider, die einen wesentlichen Einfluss auf die Bauzinsen haben. Das Renditeniveau für zehnjährige Bundesanleihen bleibt gering und bewegt sich innerhalb vertrauter Bandbreiten zwischen 0,1 und 0,3 Prozent. Ein Ausbruch der Rendite nach oben wird aktuell von vielen Marktteilnehmern als unwahrscheinlich angesehen. Dafür erweist sich das Wachstum der Weltwirtschaft als zu moderat und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) als zu expansiv. Manch ein Experte hält kurzfristig sogar noch niedrige Renditen und damit noch günstigere Konditionen beim Baugeld für möglich. Langfristig rechnen Kreditgeber mit gleichbleibenden Zinsen. Es fehlt an klaren Impulsen. Die könnten etwa von den USA ausgehen, wenn die dortige Notenbank ihre Zinsanhebungen wieder aufnimmt. Doch solange die Konjunkturdaten nicht langanhaltend ins Positive drehen, werden die Zentralbanken die Liquidität hoch halten. Baugeld wird somit vorerst günstig bleiben, jedoch können die Zinskonditionen etwas zulegen. Um sich dagegen zu schützen ist die Forward-Darlehen-Strategie zu empfehlen.

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Montag, 4. Juli 2016

So gelingt der Sprung in die eigenen vier Wände

Für die meisten Menschen ist die größte und wichtigste Investition ihres Lebens ein eigenes Dach über dem Kopf. Gerade Familien mit Kindern möchten gerne Sicherheit in Form einer eigenen Immobilie hinterlassen und nehmen daher eine oft viele Jahre währende finanzielle Belastung in Kauf, die mit dem Erwerb einer Immobilie einher geht. Das Projekt "eigens Dach" beginnt aber nicht erst, wenn die Bagger anrollen. Die Weichen über die Machbarkeit werden schon viele Jahre vorher gestellt, denn beim Eigenheim die Regel: Erst Hunderter auf Hunderter, dann Stein auf Stein, schließlich Tausender auf Tausender.

Wichtig ist die frühzeitige Vermögensbildung
Den meisten Menschen wird nicht in die Wiege gelegt, über genügend Eigenkapital zu verfügen, um sich den Traum vom Eigenheim einfach so erfüllen zu können. Auch Bausparverträge und dergleichen reichen meist nicht aus, um wenigstens eine solide Teilfinanzierung zu ermöglichen. Das Fundament für eine solide Finanzierung besteht aus einem ausreichendem Eigenkapitalstock. Generell sollten etwa 20 bis 30 Prozent der Kauf- oder Bausumme bei Vertragsunterzeichnung vorhanden sein, damit die eigenen vier Wände auf tragfähigen Füßen stehen. Es ist daher wichtig, bereits in jungen Lebensjahren, etwa nach Abschluss der Ausbildung oder des Studiums, damit zu beginnen, sich einen Vermögenswert aufzubauen. Dieser kann dann für das eigene Heim verwendet werden.

Anlageformen zum Eigenkapitalaufbau
Es gibt für die richtige Sparform kein Patentrezept. Wichtig ist jedoch, dass das Geld zum Eigentumserwerb verfügbar ist. Sparkonten, Tagesgeld und Festgelder kommen nur kurzfristig infrage. Auch ein Bausparvertrag ist nur begrenzt sinnvoll, denn auch hier gibt es kaum ausreichende Zinsen auf das Guthaben. Um aber staatliche Förderungen wie die Arbeitnehmersparzulage oder die Wohnungsbauprämie zu nutzen, ist der Bausparvertrag mit der richtig gewählten Bausparsumme ein passender Baustein beim Eigenkapitalaufbau.

Funktionsweise eines Investmentfonds

Am sinnvollsten ist ein zum Anlagehorizont passender Investmentfonds, auch Fondssparplan genannt. Dies beginnt bei Rentenfonds, geht über Mischfonds, offenen Immobilienfonds bis hin zu Aktienfonds. Hier kann man passend zur Risikoneigung mit einem monatlichen Betrag ab 25,00 Euro flexibel sparen. Der monatliche Beitrag kann jederzeit erhöht werden oder bei finanziellen Engpässen auch einmal ausgesetzt werden. Zusätzlich kann mit unregelmäßigen Zuzahlungen, beispielweise bei einer Weihnachtsgeldzahlung oder ähnlichem, der Anspartopf schneller gefüllt werden. Wichtig ist es auf jeden Fall, so früh wie möglich zu beginnen, um den Zinseszinseffekt optimal zu nutzen.

 DWS Top Dividende Sparplan

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Dieser Chart dient ausschließlich zu Informationszwecken. Die Informationen sind unverbindlich und stellen weder eine Anlageempfehlung oder sonstige Beratung, ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzen kein persönliches Beratungsgespräch. Eine Anlageentscheidung bedarf der individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse und Bedürfnisse des Anlegers. Die dargestellten Informationen, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung. Die Daten wurden sorgfältig recherchiert und beruhen auf Quellen, die als zuverlässig gelten. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Daten sowie das Eintreten von Prognosen wird keine Haftung übernommen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

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