Die EZB setzt weiter auf billiges Geld
So sehr Mario Draghi von der Europäischen Zentralbank (EZB) den Sparern mit seiner Politik des ultrabilligen Geldes das Leben schwer macht, so sehr profitieren in Deutschland Menschen mit Finanzierungsbedarf. Nachdem die EZB am 10. März in einer weiteren historischen Leitzinssenkung diesen auf 0,0 Prozent gesenkt hatte, verdeutlichte die EZB bei ihrer letzten Sitzung weiterhin ihre Entschlossenheit, Konjunktur und damit Inflation anzuheizen, indem sie die Märkte mit Geld flutet. Denn die bisherigen Maßnahmen haben zwar bis heute eine deutliche Rezession abwenden können, dass EZB Ziel einer Inflation von knapp unter 2 Prozent wurde jedoch deutlich verfehlt. Dies zeigen diverse Daten.
Hohe Arbeitslosigkeit statt Konsumlaune
Die Arbeitslosenrate in der Eurozone ist im April 2016 laut Eurostat weiter auf 10,2 Prozent geblieben und damit weiter auf den tiefsten Wert seit August 2011. Von einer Entwarnung auf dem gesamteuropäischen Arbeitsmarkt kann aber gerade in Spanien und Griechenland noch keine Rede sein, wo noch immer bis zu jeder Fünfte ohne Job ist. Auch die Konjunkturdaten schwächeln. Die Industriebetriebe in Frankreich haben ihre Produktion im März unerwartet gedrosselt und auch die amerikanische Wirtschaft konnte sich nicht erholen. Chinas Wirtschaft wuchs im vergangenen Quartal mit 6,7 Prozent so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr. Einige Analysten hatten zwar mit noch schlechteren Daten gerechnet. Eine Euphorie lösen die aktuellen Zahlen dennoch nicht aus, denn den Verbrauchern fehlt weltweit das Vertrauen und das Geld, mit exzessivem Konsum die Teuerung in Gang zu setzen. Die Preise im Euro-Raum stagnieren. Im April lag die Inflationsrate im Jahresvergleich bei -0,2 Prozent und somit noch etwas tiefer als im März. Der leichte Preisanstieg beim Öl seit März hat die Inflation zumindest etwas stabilisiert.
Ohne Impulse ist Renditeanstieg unwahrscheinlich
Somit erweist sich die wirtschaftliche Ausgangslage als nahezu unverändert. Dies spiegelt sich an den Anleihemärkten wider, die einen wesentlichen Einfluss auf die Bauzinsen haben. Das Renditeniveau für zehnjährige Bundesanleihen bleibt gering und bewegt sich innerhalb vertrauter Bandbreiten zwischen 0,1 und 0,3 Prozent. Ein Ausbruch der Rendite nach oben wird aktuell von vielen Marktteilnehmern als unwahrscheinlich angesehen. Dafür erweist sich das Wachstum der Weltwirtschaft als zu moderat und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) als zu expansiv. Manch ein Experte hält kurzfristig sogar noch niedrige Renditen und damit noch günstigere Konditionen beim Baugeld für möglich. Langfristig rechnen Kreditgeber mit gleichbleibenden Zinsen. Es fehlt an klaren Impulsen. Die könnten etwa von den USA ausgehen, wenn die dortige Notenbank ihre Zinsanhebungen wieder aufnimmt. Doch solange die Konjunkturdaten nicht langanhaltend ins Positive drehen, werden die Zentralbanken die Liquidität hoch halten. Baugeld wird somit vorerst günstig bleiben, jedoch können die Zinskonditionen etwas zulegen. Um sich dagegen zu schützen ist die Forward-Darlehen-Strategie zu empfehlen.
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