Montag, 24. Oktober 2016

Bei hohen Dispozinsen lohnt sich oft eine Umschuldung

Seit Jahrzehnten haben viele Deutsche ein Girokonto, ohne dieses und mögliche Alternativen zu hinterfragen. Über das Girokonto werden Überweisungen, Gehaltseingänge und auch andere Zahlungsverpflichtungen wie Mieten oder Raten abgewickelt. Für wichtige oder auch unwichtige Investition kann das Girokonto auch mal überzogen werden. Dabei handelt es sich um einen Dispokredit (Kontoüberziehung), den man von einer Bank einräumt bekommt. Wenn es sich nur um eine kleine Summe handelt, welche schnell wieder ausgeglichen wird, stellt dies auch kein Problem dar. Wird jedoch dauerhaft mit dem Dispokredit "gelebt", dann stellt sich die Sache problematischer vor.

Forsa-Umfrage belegt, dass Kontoinhaber kaum etwas über den Dispozinssatz wissen
Die smava GmbH hat gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut FORSA in 2016 eine große Umfrage mit über 1000 Kreditnehmern zu diesem Thema durchgeführt und ein erstaunliches Ergebnis zu Tage gebracht. Fast jeder zweite Deutsche kennt den Dispo-Zins seiner Bank nicht. Die Zahlen sind erschreckend, denn der Dispo-Zins beträgt oft über 10 Prozent.

Die Umfrage ergab, dass:
  • 42% den Dispozins nicht kennen
  • besonders junge Menschen kennen den Dispozins nicht (18-39 Jahre): 53%
  • Menschen mit niedrigem Einkommen kennen Dispozins nicht (unter 1.500 Euro): 50%

Anzahl der neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge in Deutschland von 2008 bis 2015

Eine Umschuldung lohnt sich schnell und ist unkompliziert
Statt einem Zinssatz von über 10 Prozent würde der Verbraucher beispielsweise nur 0,99 Prozent für einen Kleinkredit zahlen, der dann über einen Zeitraum von 36 Monate abbezahlt wird. Dabei gilt, je größer die Differenz beim Zinssatz zwischen dem Dispokredit und der Umschuldung ist, desto höher ist die Ersparnis für den Kreditnehmer. Das lohnt sich auch bei kleinen Summen.

Rechenbeispiel:
Der Verbraucher hat seit 6 Monaten das Konto überzogen und ist mit 1.500 Euro im Dispokredit. Ist der Dispozins 12 Prozent, zahlt er dafür jeden Monat 15 Euro Zinsen an die Bank. Nach 6 Monaten belaufen sich die Zinskosten auf 90 Euro. Wenn der Verbraucher die 1.500 Euro sofort in einen Kleinkredit von 1.500 Euro mit einem Zinssatz von 0,99 Prozent und einer Laufzeit von 36 Monaten umwandelt, spart er:
  • Zinskosten beim Umschuldungskredit: 22,90 Euro
  • Ersparnis: 61,10 Euro zum Dispokredit
Dies belegt, dass man auch bei langer Laufzeit des Umschuldungskredites signifikant sparen kann.

Umschuldungsrechner für KrediteMit dem Umschuldungsrechner der smava GmbH kann man schnell und unverbindlich die einzelnen Kreditangebote von unterschiedlichen Banken und Geldgebern vergleichen. Jetzt ausprobieren!

Leseempfehlungen

Lesen Sie doch auch diese Artikel rund um das Thema Finanzen, wofür sich auch andere Leser interessierten:
Wie sich die IBAN leichter merken lässt
Das richtige Girokonto finden - Jetzt vergleichen und Gebühren sparen!
Was Sie zum Thema Eigenschufa wissen sollten

Montag, 17. Oktober 2016

Deutsche Anleger legen bei der Geldanlage wieder mehr Wert auf Sicherheit

Die Gothaer Asset Management AG hat im Februar 2016 eine repräsentative Umfrage zum derzeitigen Anlageverhalten der Deutschen durchgeführt. Sicherheit steht bei den meisten Befragten klar im Fokus. Klassische Anlageformen, wie Sparbuch, Bausparvertrag oder Lebensversicherung erfreuen sich wieder etwas größerer Beliebtheit.

Sicherheit rückt wieder stärker in den Vordergrund
  • Für die Mehrheit der Deutschen steht das Thema Sicherheit bei der Geldanlage wieder ganz klar an erster Stelle: Für 54 Prozent der Bundesbürger ist das das wichtigste Kriterium, 2015 waren es nur 43 Prozent
  • Flexibilität ist hingegen nur noch für 31 Prozent der Befragten ausschlaggebend, 2015 waren es noch 36 Prozent. Eine hohe Rendite ist nur für acht Prozent ein vorrangiges Ziel

Bundesbürger legen wieder mehr Wert auf Sicherheit

Traditionelle Anlageformen gefragt
Dementsprechend entscheidet sich die Mehrheit der Deutschen für traditionelle Anlageformen. Dabei lassen sie sich auch nicht von niedrigen Zinsen abschrecken: Das Sparbuch bleibt der Klassiker bei der Geldanlage. 48 Prozent der Befragten nutzen dieses Instrument.
  • Lebensversicherungen und Bausparverträge erfreuen sich ebenfalls weiterhin großer Beliebtheit. Das Interesse an Lebensversicherungen hat sogar noch zugenommen: 34 Prozent setzen auf eine Kapital-Lebensversicherung
  • Auch Immobilien sind als Geldanlage stärker in den Fokus gerückt, 30 Prozent der Befragten nutzen diese Anlageform, 2015 waren es 25 Prozent

Diversifikation bei Investmentfonds etwas breiter
Jeder Fünfte investiert in Fonds, direkte Aktieninvestments haben leicht zugelegt, 18 Prozent stecken ihr Geld in Aktien. 15 Prozent der Befragten legen derzeit gar kein Geld an.
  • Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Befragten, die bei der Fondsanlage sehr stark diversifizieren und in sechs oder mehr Fonds investieren, deutlich erhöht
  • Dagegen ist die Zahl der Bürger mit 40 Prozent stabil geblieben, die zwei bis drei Fonds besitzen
  • 14 Prozent der Deutschen haben vier oder mehr verschiedene Fonds im Depot, 16 Prozent sogar sechs und mehr. Im Vorjahr waren es nur neun Prozent

Aktien und Fonds werden als renditestark wahrgenommen
Nach Anlageformen mit höherer Rendite gefragt, nennen 28 Prozent der Befragten Aktien und Fonds. Höhere Gewinne versprechen sich 22 Prozent der Bürger auch von Immobilien.

Aktien und Fonds versprechen eine bessere Rendite

Angst vor Inflation und dem Ende der Eurozone steigt
Das Schreckgespenst der Inflation verunsichert immer größere Teile der Bevölkerung. 63 Prozent der Befragten fürchten, dass es zu einem Preisanstieg und zu einer Entwertung ihrer Geldanlagen kommt, 2015 waren es im Vergleich 55 Prozent.
  • Dementsprechend sorgen sich 52 Prozent der Bürger um ihren Lebensstandard im Alter. Bei den Jüngeren liegt der Anteil sogar bei 65 Prozent
  • Mittlerweile 39 Prozent haben Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone, 2015 waren es hingegen nur 30 Prozent

Ziele bei der Altersvorsorge nur schwer zu erreichen
Fast zwei Drittel der Bundesbürger finden es in Anbetracht der niedrigen Zinsen unverändert schwierig, ihre Ziele bei der Altersvorsorge zu erreichen. Ein Drittel ist der Meinung, dass es sogar noch schwieriger geworden ist.
Scheu vor Veränderung
  • Auch wenn sie es als zunehmend schwierig ansehen, ihre Ziele bei der Altersvorsorge zu erreichen, scheuen die Bundesbürger doch vor Veränderungen zurück. Nur acht Prozent der Befragten planen, ihre Geldanlagen umzuschichten. 88 Prozent halten hingegen an ihrem bestehenden Portfolio fest

Viel Kritik an Niedrigzinspolitik der EZB
  • Fast die Hälfte der Befragten – 46 Prozent – hält die Niedrigzinspolitik der EZB für ein untaugliches Mittel, um den Problemen im Euro-Raum zu begegnen
  • Bei immerhin 43 Prozent der Bundesbürger findet diese Politik mittlerweile Zustimmung. 2015 waren es nur 18 Prozent
  • Trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase sinkt die Bereitschaft, bei der Geldanlage zu Gunsten einer höheren Rendite ein höheres Risiko einzugehen. Nur jeder Fünfte wäre dazu bereit
Die gesamte Studie kann hier heruntergeladen werden.

Quelle: Gothaer Asset Management AG

Leseempfehlungen

Lesen Sie doch auch diese Artikel rund um das Thema Finanzen, wofür sich auch andere Leser interessierten:
Trotz niedriger Zinsen sollten Baukredite genau geprüft werden
Die neue Kunst Geld anzulegen
Pauschale Anlageregeln taugen nichts