Schwankendes oder festes Tauschverhältnis zwischen Währungen
Ein Wechselkurs kann in einer Mengen- oder Preisnotierung angegeben sein. Die Mengennotierung drückt aus, wie viele Einheiten der ausländischen Währung es für 1 Euro gibt. Umgekehrt zeigt die Preisnotierung, wie viel Euro für eine Einheit der Auslandswährung aufzubringen sind. Im Gegensatz zur D-Mark-Zeit wo die Bundesbank mit einer Preisnotierung in Deutschland gearbeitet wurde, ist seit Einführung des Euro eine Mengenorientierung üblich. Für 1 Euro bekommt man derzeit etwas mehr als 1,18 US-Dollar. Zu einem Dollar-Angebot auf dem Devisenmarkt kommt es beispielsweise, wenn ein deutscher Exporteur Waren auf dem US-Markt verkauft und das eingenommene Geld in Euro umtauscht. Eine Dollar-Nachfrage entsteht etwa, wenn deutsche Unternehmen und Verbraucher Waren oder Dienstleistungen in der fremden Währung bezahlen müssen. Kapitalimporte und -exporte wirken ebenfalls auf den Wechselkurs ein.
Was ist der Euro im Verhältnis zu anderen Währungen wert?
Durch Auf- und Abwertungen der Währungen kommt bei flexiblen Wechselkursen ein Ausgleich von Devisen-Angebot und Devisen-Nachfrage zustande. Wenn etwa die Nachfrage nach dem US-Dollar steigt, wertet die Währung auf, wodurch die US-Waren für Kunden im Euro-Raum und beispielsweise auch Urlaubsreisen in die USA teurer werden. In der Folge geht dadurch die Dollar-Nachfrage wieder tendenziell zurück. Bei einem System mit festen Wechselkursen treten die Zentralbanken als zusätzliche Anbieter und Nachfrager auf dem Devisenmarkt auf. Übersteigt etwa die Dollar-Nachfrage das Dollar-Angebot, stellen die Zentralbanken die benötigten Dollar bereit, um eine Aufwertung der Währung zu verhindern. In der Praxis legen Staaten regelmäßig eine Bandbreite fest, um den der Wechselkurs nach oben und schwanken darf. Die Zentralbanken greifen nur ein, um ein Über- oder Unterschreiten der sogenannten Interventionspunkte zu verhindern.
Feste Wechselkurse bieten den Vorteil einer Planungssicherheit, von der Unternehmen und Verbrauchern profitieren. Dem steht der Nachteil gegenüber, dass die Zentralbanken ihre Geldpolitik außenwirtschaftlichen Zwängen unterwerfen müssen. So können sie sich nicht auf das Ziel eines stabilen Preisniveaus im Inland konzentrieren. Deshalb hat die Deutsche Bundesbank im März 1973 ihre regelmäßigen Interventionen an den Devisenmärkten eingestellt.
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