Dienstag, 17. Oktober 2017

Was ist die Einlagensicherung?


Als Sparer vertraut man darauf, dass die Sicherheit des Anlagegeldes gewährleistet ist. Aus diesem Grund gibt es die gesetzliche Einlagensicherung in der Europäischen Union (EU). Pro Kunde und Bank müssen 100.000 Euro für den Fall einer Bankenpleite abgesichert sein. In Deutschland bestehen darüber hinaus Sicherungssysteme von privaten Geldinstituten, Genossenschaftsbanken sowie Sparkassen.

Bei Bankenpleite sind 100.000 Euro je Kunde geschützt
Der gesetzliche Schutz nach dem EU-Recht greift für Guthaben auf Giro- und Sparkonten sowie Tagesgeld- und Festgeldkonten. Wenn eine eine Bank in Schieflage gerät und sie die Einlagen nicht zurückzahlen kann, springt die Sicherungseinrichtung des jeweiligen EU-Staates mit bis zu 100.000 Euro je Sparer und Geldinstitut ein. Die Entschädigungsansprüche müssen binnen sieben Arbeitstagen umgesetzt werden. Im Einzelfall kann sich die Deckungssumme vorübergehend auf 500.000 Euro erhöhen, wenn das Sparguthaben mit einem besonderen Lebensereignis des Kunden wie einem Immobiliengeschäft oder dem Renteneintritt verbunden ist. Ein gesetzlicher Anspruch besteht auch, wenn das Geld in anderen Währungen als dem Euro angelegt ist. Für Großbritannien gilt hier die Ausnahme, dass nur eine Sicherung von bis 85.000 Pfund (rund 97.500 Euro) erfolgt.

Spareinlagen in Deutschland

In Deutschland gibt es Unterschiede zwischen Privatbanken, Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken
In Deutschland ist im Auftrag des Bundes die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB), eine 100-prozentige Tochter des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) für das Entschädigen zuständig. Die benötigten Mittel für den Rückhalt werden durch die Institute mit eigenen Beiträgen aufgebracht. Für einen erhöhten Schutz sind zahlreiche Privatbanken außerdem freiwillige Mitglieder im Einlagensicherungsfonds des BdB. Diese Einrichtung deckt einen Betrag von bis zu 20 Prozent des haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank ab, in der Regel mindestens 1 Million Euro. Die Sparkassen und die genossenschaftlich organisierten Volks- und Raiffeisenbanken verfügen über jeweils eigene - sogenannte institutsbezogene - Sicherungssysteme, die wie die EdB gesetzlich anerkannt sind. Bei auftretenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist es deren Aufgabe, das betroffene Institut vor einer Insolvenz und Liquidation zu bewahren. Für die Kunden dieser Institute führt dies mittelbar dazu, vor dem Verlust ihres Sparvermögens in nahezu unbegrenzter Höhe geschützt zu sein.

Reform des Einlagensicherungsfonds

Bei Massenpleiten von Banken können die Sicherungssysteme überfordert sein
Innerhalb der EU gibt es mitunter Zweifel, ob alle Mitgliedstaaten über ausreichend starke Sicherungssysteme verfügen, um die vorgeschriebenen 100.000 Euro je Kunde und Bank in Krisensituationen leisten zu können. Das Risiko steigt generell, je schwächer die Wirtschaftskraft eines Landes ist und je mehr Institute in eine finanzielle Bedrängnis geraten. Bei eventuellen Massenpleiten könnten unter Umständen selbst die Sicherungssysteme wirtschaftsstarker Staaten überfordert sein. Dann würde sich die Frage stellen, ob der Staat zum Schutz der Sparer mit Steuergeldern eingreift.

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Dienstag, 10. Oktober 2017

Flexibilität ist für junge Sparer wichtig

Frühzeitig vorsorgen lohnt sich, denn als Sparer profitiert man von den langen Laufzeiten. Wer die Zeit bis zur Rente richtig nutzt, kann mit kleinen Monatssparbeträgen einzahlen und mehr Risiko wagen. In jungen Jahren haben viele jedoch ganz andere Dinge als die Rente im Kopf. Trotzdem ist es wichtig vorzusorgen, da sonst unter Umständen eine Altersarmut droht. Denn die gesetzliche Rente allein reicht bei den meisten nicht aus, um den Lebensstandard zu halten.

Gerade junge Menschen sollten wegen der niedrigen Zinsen flexibel sparen
Aus einer Berechnung der Stiftung Warentest geht hervor, wie wichtig der Faktor Zeit beim Sparen ist: Wer ein Guthaben von 100.000 Euro erzielen möchte, muss bei einer Durchschnittsverzinsung von 3 Prozent monatlich 172 Euro sparen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Sparer bis zur Rente noch 30 Jahre Zeit hat. Denn wenn der Sparer erst 10 Jahre vor seinem Ruhestand damit beginnt, steigt der monatliche Sparbetrag auf 715 Euro. Deshalb gilt die Regel, je früher man mit dem Sparen anfängt, umso kleiner können die Sparraten ausfallen. Ebenfalls sollten gerade in jungen Jahren flexible Anlageformen gewählt werden, damit die Sparraten auch mal ausgesetzt werden können. Und eine anfangs kleinere Sparrate lässt sich je nach Einkommensverhältnissen in der Höhe nach oben oder unten anpassen. Wählt man zu starre Altersvorsorgeprodukte, dann sind diese im Notfall meistens nur mit Verlusten kündbar.

Sparplanrendite

Das Sparbudget richtig verteilen
Junge Menschen sollten zunächst existenzbedrohende Risiken wie Haftpflicht, Krankheit oder Berufsunfähigkeit absichern und sich einen "Notgroschen" zu legen. Als Finanz-Puffer für unvorhersehbare Ausgaben werden drei Nettomonatsgehälter empfohlen. Wer flexibel spart, kann auf Zinsveränderungen schneller reagieren und dies ist gerade während der derzeitigen Niedrigzinsphase ein Vorteil. Viele fragen sich auch, ob es sich derzeit überhaupt lohnt zu sparen. Dazu kann man sagen, dass es immer sinnvoll ist zu sparen, sei es für das Alter, die eigenen vier Wände oder einfach nur fürs nächste Auto. Der Unterschied des Zinssatzes macht sich erst über einen längeren Zeitraum durch den Zinseszinseffekt richtig bemerkbar. Wenn man monatlich 100 Euro in einen Sparplan einzahlt, erhält man bei einer Verzinsung von 1 Prozent nach zehn Jahren 12.600 Euro . Liegt die durchschnittliche Verzinsung bei 4 Prozent, so sind es nach zehn Jahren 14.700 Euro und damit 2.100 Euro mehr. Nach 30 Jahren ergibt sich dann ein Mehrertrag von 26.750 Euro.

Beim Anlegen sind drei Dinge wichtig

Mehr Rendite bedeutet nicht automatisch mehr Risiko
Bei dem Balanceakt zwischen Risiko und Rendite spielt der Zeitfaktor eine enorme Rolle. Denn wer frühzeitig beginnt, kann mehr Risiko eingehen. Je langfristiger der Anlagezeitraum ist, umso leichter können Sparer die Schwankungen an der Börse abfedern, bzw. auch zu einem günstigen Einstieg nutzen. Die Rendite beim DAX lag in der Vergangenheit bei rund 8 Prozent pro Jahr im Durchschnitt über einen Anlagezeitraum von 20 Jahren. War man hingegen kurzfristig im DAX investiert, musste man in ungünstigen Zeiten auch Verluste hinnehmen, wenn man das Geld dringend wieder benötigte. Gerade bei knappem Budget ist deshalb wichtig, eine gute Balance zwischen Rendite, Risiko und Anlagedauer zu beachten und die Anlagestruktur an den persönlichen Wünschen und Zielen auszurichten. Viele Arbeitgeber zahlen ihren Auszubildenden auch bis zu 40 Euro monatlich vermögenswirksame Leistungen (VL). Nachfragen lohnt sich hier, denn wer einen eigenen VL-Vertrag bespart, bekommt vom Staat oft die Arbeitnehmersparzulage von bis zu 80 Euro im Jahr obendrauf. Dazu kann ein VL-Fondssparplan mit den eigenen Sparbeträgen verknüpft werden, wodurch es zu einem größeren Zinseszinseffekt kommt.

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